Dienstag, September 26, 2006

M-Budget-Lohnpolitik

Migros soll mehr Lohn bezahlen

Die Gewerkschaft Unia fordert von der Migros im Jahr 2007 für männliche Angestellte 150 Franken mehr Lohn, Frauen sollen 300 Franken mehr erhalten. Zudem solle der grösste Detailhändler der Schweiz den Mindestlohn deutlich erhöhen.

Unia fordert mehr Lohn / Keystone
Ungelernte Angestellte sollen mindestens 3600 Fr. verdienen, Gelernte beziehungsweise mit Berufserfahrung sollen im Minimum auf 4000 Fr. kommen, fordert Unia in einem Communiqué. Die gegenwärtigen Mindestlöhne von 3300 Fr. im Tessin und im Wallis sowie 3400 Fr. in den übrigen Regionen ausser Genf und Zürich seien schlicht nicht existenzsichernd.

«Statt eine M-Budget-Lohnpolitik zu betreiben verlangen wir von der Migros, dass sie ihren Anspruch, eine soziale Unternehmung zu sein, endlich mit Inhalten füllt und den leeren Worten Taten folgen lässt», heisst es.

Die Migros könne sich «anständige Löhne» problemlos leisten. 2005 habe die Migros wie schon im Vorjahr ein Spitzenergebnis erzielt: Der Gruppengewinn stieg von 545 Mio. auf 699 Mio. Franken. Profitiert habe davon aber nur die Migros-Chefetage, wo sich die Mitglieder der Generaldirektion laut Unia in den letzten zwei Jahren Lohnerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich genehmigten.

Das Personal habe dagegen 2006 nicht einmal den generellen Teuerungsausgleich erhalten. Laut Unia entgehen den Frauen bei der Migros wegen der fehlenden Lohngleichheit mit Männern über 300 Mio. Fr. pro Jahr.