Donnerstag, Juli 13, 2006

Greenpeace räumt Migros-Regale

14:20 -- Tages-Anzeiger Online

15 Greenpeace-Aktivisten haben am Migros-Hauptsitz am Zürcher Limmatplatz Fleisch- und Geflügelregale ausgeräumt. Sie protestierten damit gegen Importfleisch, das angeblich mit Gentech-Futter gemästet wird. Rund fünf Einkaufswagen wurden mit Fleisch- und insbesondere Geflügelprodukten gefüllt, teilte die Umweltorganisation Greenpeace mit. Die Lebensmittelpackungen wurden mit einem Fragezeichen versehen. Ein Teil davon wurde bezahlt und beim Migros-Management deponiert.

Greenpeace fordert eine Deklarationspflicht für Importfleisch und -geflügel, das mit Gentech-Futter gemästet wurde. Migros könne nämlich selber keine Garantie abgeben, dass die von ihr verkauften Fleischprodukte gentechfrei seien, teilt Greenpeace mit. Für Schweizer Fleisch gebe es zahlreiche Labels, die dies garantierten.

Migros: Gentechfrei nicht mehr sicher Die Migros nehme Konsumentenanliegen ernst und verzichte auf den Verkauf von gentechnisch veränderten Lebensmitteln, soweit dies möglich sei, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Ein Grossverteiler wie die Migros könne die Gentechfreiheit bei Futtermitteln weltweit nicht mehr lückenlos sicherstellen.

Bei importierten Produkten bestehe immer ein Restrisiko, schreibt die Migros. Um die Gentechfreiheit auch bei importierten Lebensmitteln sicherstellen zu können, müsste ein zusätzlich hoher Kontrollaufwand über die ganze Wertschöpfungskette betrieben werden. Das würde die Produkte beträchtlich verteuern.

Ob die Migros wegen der Aktion rechtliche Schritte einleitet, ist noch offen, wie eine Sprecherin auf Anfrage ergänzte. (grü/sda)