Streit mit Gewerkschaften eskaliert
Die Migros beharrt darauf, dass ihr Personal Arbeitskonflikte nicht nach aussen trägt: Der Unia passt das nicht. Sie droht mit massiven Protesten
Von Judith Wittwer - Tages-Anzeiger vom 20. Oktober 2005
Eigentlich wollte heute der neue MigrosChef Herbert Bolliger ungestört seine ersten hundert Tage im Amt feiern - gemeinsam mit den Medien bei der Tochter Chocolat Frey in Buchs AG. Doch etwas könnte ihm die Festlaune verderben. Auf heute Donnerstag hat der Zentralvorstand der Unia eine Sitzung einberufen - und was dieser beschliessen wird, dürfte Bolliger sauer aufstossen. Die Gewerkschaft will der Migros ein Ultimatum stellen: Entweder streicht die Nummer eins im Schweizer Detailhandel ein umstrittenes Kampagneverbot aus dem Gesamtarbeitsvertrag, oder die Beitrittsverhandlungen zwischen Migros und Unia sind geplatzt.
«Die Migros will uns jegliche öffentlichen Auseinandersetzungen und Kampagnen verbieten», sagt Unia-Sprecher Nico Lutzgegenüber dem TA. «Ein solcher Maulkorb ist für uns inakzeptabel.»
Man nehme deshalb in Kauf, dass Migros die Verhandlungen über den Vertrag abbreche.
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