Bio-Läden häufig billiger als MIGROS
Teure Bio-Früchte und -Gemüse bei Coop und MIGROS: Während die kleinen Bio-Läden ihre Preise gesenkt haben, langen die Grossverteiler kräftig zu.
Coop und MIGROS setzen angeblich immer mehr auf den Preis als Verkaufsargument bei Lebensmitteln: Der orange Riese legte letztes Jahr mit M-Budget-Produkten 35 Prozent an Umsatz zu -.......
Schöne Werbesprüche - die offensichtlich nicht für den Bio-Bereich gelten. Denn wer bei MIGROS und Coop keine Pestizide und andere Giftstoffe essen will, wird für biologisch angebautes Gemüse und Bio-Früchte umso mehr zur Kasse gebeten. Eine saldo-Stichprobe zeigt: Die beiden Grossverteiler verlangen dafür zum Teil deutlich mehr als die kleinen Bio-Läden um die Ecke.
Preisunterschiede von horrenden 140 Prozent
Im Preisvergleich mussten folgende Kriterien übereinstimmen: Gewicht, Herkunft, Einkaufsdatum und Uerkaufsort der Bio-Ware. Die sieben geprüften Reformhäuser und Bio-Läden in den Kantonen Aargau, Zürich, St. Gallen und Thurgau waren bei vielen Lebensmitteln massiv günstiger als ihre grossen Konkurrenten (siehe Tabelle).
So kassiert etwa die MIGROS in Wettingen AG für 100 Gramm Radieschen aus der Schweiz Fr. 2.35, während sie wenige Meter entfernt im BioLaden Naturata nur 98 Rappen kosten. MIGROS-Kunden zahlen also 140 Prozent mehr.
Das gilt auch für das Paradies-Dorflädeli in Hombrechtikon ZH: Es ist oft günstiger als die wenige Meter entfernte MIGROS. Leiterin Edith Hochstrasser: «Wir kalkulieren bei Früchten und Gemüse bewusst tiefer, damit sich auch Familien und Leute mit niedrigem Einkommen Bio-Produkte leisten können.»
Grossverteiler: Höhere Marge bei Bio-Produkten
Diese Preispolitik erstaunt auch das Personal in den Filialen. MIGROS-Verkäuferin Rosemarie Hecht (Name geändert): «Wir sind teurer als kleine Bio-Läden? Für dasselbe Produkt? Das überrascht mich, denn die Zentrale drückt die Preise der Produzenten ständig.»
............ MIGROS Sprecher Urs-Peter Naef ist von den Preisunterschieden «überrascht» und muss feststellen: «Wir sind in gewissen Bereichen teurer.» Daran ändern will MIGROS jedoch nichts. Die Begründung des orangen Riesen erstaunt: «Die MIGROS hat deutlich höhere Lohn- und Infrastrukturkosten als ein Quartierladen», behauptet Naef Er nennt weiter ein grösseres Bio-Sortiment (was nur zum Teil stimmt), sowie dass man Lebensmittel nur abgepackt verkaufe-was teurer ist.
MIGROS ändert nichts, Coop überprüft Preise
Coop hingegen widerspricht dem Argument der MIGROS. Kommunikationschef Felix Wehrle: Aufgrund der grösseren Menge und besseren Einkaufsbedingungen wäre es logisch, dass wir billiger sind.» ................ Doch Wehrle betont: «Wir schauen uns die Preise nochmals an und prüfen, wo wir richtig liegen und wo nicht.»
Marc Meschenmoser
1 Comments:
Wer hätte das gedacht?
MIGROS steht doch immer wie häufiger für "MIckrige Qualität, GROSse Preise."
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