Donnerstag, Januar 31, 2008

Die Migros ist nervös

In den nächsten Tagen fällt der Entscheid der Wettbewerbskommission zur Übernahme von Denner

Trotz diesen Prognosen trauen offenbar die Wettbewerbshüter den deutschen Discountern nicht zu, dass diese den Markt, der vom Duopol Migros und Coop dominiert wird, richtig aufmischen würden. Sie würden keine grosse Gefahr darstellen für eine durch den Denner-Kauf noch mächtiger gewordene Migros, kolportierte der «Tages-Anzeiger» in seiner gestrigen Ausgabe eine Fraktion innerhalb der Weko. Mit dieser Argumentation werde in einer – allerdings vorläufigen – Beurteilung die Übernahme des Discounters durch den orangen Riesen abgelehnt. Skeptisch gegenüber dem Deal ist nicht nur das Sekretariat der Weko. Wie eine gut informierte Quelle weiss, sollen auch die Westschweizer Mitglieder der Kommission eher negativ gegenüber dem Denner-Kauf eingestellt sein.

Die Ungewissheit über den Weko-Entscheid lässt die Nervosität am Migros-Hauptsitz in Zürich steigen. Der Denner-Deal geniesst erste Priorität, obwohl mit der Kioskbetreiberin Valora bereits eine weitere Übernahmekandidatin in Sicht ist. Mehrfach wurde die Migros als mögliche Käuferin genannt. Das Dossier dürfte tatsächlich auf den Tischen des Grossverteilers, der mit Valora das Joint Venture «Avec» betreibt, gelegen haben. Aber offenbar kam die Migros zur Einsicht, dass es schwierig ist, das wenig attraktive Kioskgeschäft mit rückläufigen Tabak- und Zeitungsverkäufen rentabel zu betreiben, und dass der Zeitpunkt für derartige Avancen angesichts des noch hängigen Denner-Entscheids ohnehin nicht günstig sei.

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