Donnerstag, Oktober 27, 2005

Wie sozial ist die Migros?

aus dem Kassensturz Forum

Ich habe im Dezember 2001 einen Arbeitsunfall erlitten. Ich musste 2 mal operiert werden. Die Migros hat mich gekündigt (meine Frau war im 8. Monat schwanger). Die Migros sagte: Sie müssen sich bei der IV anmelden.

Zum Schluss der genaue Wortsatz der Kündigung:

Infolge Ihrer persönlichen gesundheitlichen Situation, war es uns leider nicht möglich, Sie innerhalb der Migros Zürich weiter zu beschäftigen. Wir sind darauf angewiesen Mitarbeitende einzusetzen, welche körperlich uneingeschränkt belastbar sind.

Wie sozial ist die Migros?
(Mall Peter, 8302 Kloten, 26.10.2005)

Donnerstag, Oktober 20, 2005

wasser predigen und wein trinken

"Facts" schreibt, dass Micarna in Bazenheid bereits billige Osteuropäer beschäftigt, angeblich durch einen türkischen Arbeitsvermittler......

.....viel gibt es dazu ja nicht zu sagen - "wasser predigen und wein trinken" - voilà - immer, überall und auf allen ebenen.........

...........Am Kantonsgericht in Liestal wurde ein Unia-Mitglied zu einer Busse verknurrt wegen seinen gewerkschaftliche Aktivitäten bei MIGROS-Münchenstein. Ich bin der Meinung: in den MIGROS-Teppichetagen hocken zu viele "Union-Booster". Da müssen gewaltige Veränderungen erfolgen.

Streit mit Gewerkschaften eskaliert

Die Migros beharrt darauf, dass ihr Personal Arbeitskonflikte nicht nach aussen trägt: Der Unia passt das nicht. Sie droht mit massiven Protesten

Von Judith Wittwer - Tages-Anzeiger vom 20. Oktober 2005

Eigentlich wollte heute der neue Migros­Chef Herbert Bolliger ungestört seine ers­ten hundert Tage im Amt feiern - gemein­sam mit den Medien bei der Tochter Cho­colat Frey in Buchs AG. Doch etwas könnte ihm die Festlaune verderben. Auf heute Donnerstag hat der Zentralvorstand der Unia eine Sitzung einberufen - und was dieser beschliessen wird, dürfte Bolliger sauer aufstossen. Die Gewerkschaft will der Migros ein Ultimatum stellen: Entwe­der streicht die Nummer eins im Schwei­zer Detailhandel ein umstrittenes Kampa­gneverbot aus dem Gesamtarbeitsvertrag, oder die Beitrittsverhandlungen zwischen Migros und Unia sind geplatzt.

«Die Migros will uns jegliche öffentli­chen Auseinandersetzungen und Kampa­gnen verbieten», sagt Unia-Sprecher Nico Lutzgegenüber dem TA. «Ein solcher Maulkorb ist für uns inakzeptabel.»

Man nehme deshalb in Kauf, dass Migros die Verhand­lungen über den Vertrag abbreche.

Dienstag, Oktober 18, 2005

Fuck you all you little asses

Ein MGB-Mitarbeiter Mail an alle MGB-Mitarbeiter:

Lange war mir danach, zum Abschied Volkan Melendiz' Song "Fuck you all you little asses" zu versenden, aber das wäre irgendwie doch nicht zu vereinbaren mit meinem Hang zu buddhistischen Werten und definitiv einigen Kolleginnen und Kollegen gegenüber unfair.

Ich durfte während gut vier Jahren viele Schattierungen an menschlichen Abgründen auf allen Hierarchie-Ebenen im MGB erleben (vielen Dank für diese bereichernde Erfahrung!), habe aber auch freundliche, hilfs- und kooperationsbereite Menschen kennen gelernt, die mehrheitlich ebenfalls entsorgt wurden oder noch werden.

Keine Angst - mehr werde ich von meiner Meinung zu Art und Weise der durchgeführten personellen Umstrukturierung nicht preisgeben.
Ich danke also allen Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, für die Erfahrungen der letzten Jahre und wünsche allen, dass das Universum sie adäquat belohnt.

Das sagt doch alles.
Siehe auch http://www.sorgim.ch/forum/

Mittwoch, Oktober 12, 2005

Die Migros entlässt Gottlieb Duttweiler

NZZ Artikel

http://www.sorgim.ch/images/nzz1.pdf

http://www.sorgim.ch/images/nzz2.pdf

WOZ Dossier
http://www.woz.ch/dossier/migros.html

Freitag, Oktober 07, 2005

Nichts geht im Arbeitsmarkt

BERN – Die Schweizer Wirtschaft kommt nicht vom Fleck. Was sich auch in den Arbeitslosenzahlen zeigt: Mehr als 210´000 Menschen suchen einen Job.

Die Zahlen sind ernüchternd, auch wenn sie schon seit einiger Zeit auf diesem Niveau stehen bleiben:

8951 offene Stellen sind ausgeschrieben. Dem stehen 210´888 Jobsuchende gegenüber.

Die Arbeitslosigkeit ist im September um 369 auf 142´728 Personen leicht angestiegen. Das entspricht einer Quote von 3,6 Prozent, teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit und entspricht somit dem Stand des Vormonats.Und es wird auch nicht besser: Erst gestern Donnerstag korrigierte die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ihre Wachstumsprognosen für 2006 nach unten.

Da mag auch Wirtschaftsminister Joseph Deiss nichts schönreden: Die Wachstumsschwäche der Schweiz sei ein reales Phänomen. Sie führe zu mehr Stress für die Staatsfinanzen und zum Verlust von Spitzenpositionen in vielen Bereichen. Man könne es drehen und wenden, wie man wolle: Die Haushalteinkommen blieben seit den 90er Jahren stehen, so Deiss. Ein kleiner Trost bleibt: Im internationalen Vergleich hält sich die Arbeitslosigkeit in der Schweiz auf tiefem Niveau. Innerhalb der EU liegt sie einzig in Irland tiefer.

4 Absagen an einem Tag

Mittlerweile habe ich über 300 Bewerbungen gemacht.

Heute habe ich 4 Absagen bekommen. 3 per Post und 1 telefonisch.

Die telefonische ist am interessantesten. Diese ist nämlich eine MIGROS-Absage. Ich habe mich dort auf einen Job beworben und durfte auch zum Interview gehen. Ich hätte dort rund 40'000 Franken weniger verdient als an meiner letzten MIGROS-Position.

Grund der Absage: "Wir haben gespürt, dass es für sie ein finanzielle Problem geben wird. Alles hätte wunderbar gepasst, aber wir sehen ein, dass ein solcher Lohn für sie zu wenig ist. Leider können wir aber nicht mehr bezahlen."

AKY

Das ist Aky. 9 Jahre alt. Sie ist die Tochter meines Schwagers in Rumänien. Aky ist sehr intelligent und auch sportlich sehr aktiv. Sie spielt ausgezeichnet Tennis und nimmt auch Untericht in Karate. Sie möchte einmal Tierärztin werden.

Wenn ich mich hier über mein Schicksal beklage und über die herzlosen MIGROS-Manager herziehe, geschieht das nicht etwa aus Selbstmitleid. Mein eigenes Schicksal ist mir nicht so wichtig. Ich selbst kann mit wenig auskommen.

Hingegen bin ich für das Schicksal von Aky mitverantwortlich. Es ist ausserordentlich wichtig, das Aky eine gute Ausbildung bekommt. Warum?

Es ist auch heute noch so, dass in Rumänien oft eine Frau nur einen Job über das Bett des Herrn Direktors bekommt.

Diesem Schicksal (oder einem noch schlimmeren = Prostitution) kann sie nur mit einer top Ausbildung entgehen. Und eine solche Ausbildung kostet auch in Rumänien heute viel Geld.

Mit meiner Entlassung bei MIGROS ist somit auch unmittelbar die Zukunft dieses Mädchens bedroht, denn ihre Eltern sind von meiner finanziellen Unterstützung abhängig. Der Vater von Aky verdient etwa Fr. 300 pro Monat, das ist ein durchschnittlicher Lohn in Rumänien. Man muss aber sehen, dass die Preise in den letzten Jahren sehr stark gestiegen sind. Teilweise liegen die Preise sogar über den Preisen in der Schweiz (hohe Mehrwertsteuern, Luxussteuern). Dazu kommt, dass ohne Schmiergeld nach wie vor nichts läuft, weder beim Arzt noch auf dem Amt.

Die Leute, welche mich entlassen haben, wussten genau, dass sie damit mehrere Existenzen gleichzeitig an den Rand des Abgrundes bringen würden.

Jemand hat sogar die Vermutung geäussert, dass der Grund für meine Entlassung auf der Tatsache beruht, dass ich eine Rumänin geheiratet habe. Schliesslich ist mein Ex-Chef Mitglied der SVP und die sind bekannt für ihren Rassismus und Anti-Ausländerpolitik.